Tanzen
Impressum: Verantwortlich im Sinne des §5 TMG ist Dr. Erik Wischnewski.
Kontakt: proab@t-online.de Letzte Aktualisierung: 15.11.2024
Diese Website verwendet selbst keine Cookies. Durch Nutzung der Website akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung.
Diese Website verwendet keine Cookies.
Tanzschule Kaszinski
Als Jugenlicher hatte ich natürlich keine Lust zur Tanzschule. Meine Mutter aber meinte, ein Mann müsse Tanzen können, dann hätte er bei Frauen große Chancen. Außerdem wollte sie mir mein Taschengeld kürzen, wenn ich nicht wenigstens einen Kursus durchziehen würde. Gemeinsam mit einem Klassen- kameraden, dem es ähnlich erging, meldeten wir uns im Oktober 1970 bei der Tanzschule Kaszinski am Mittelweg in Hamburg an. Schon wenige Monate danach sprachen mich auf einem Schulfest zwei der schönsten Mädchen an, ob ich der wäre, der bei Kaszinski einen Tanzkursus gemacht hätte. Beide wollten den Anfängerkursus mit mir machen. Da es Damenüberschuss gab, durften ich als Gastherr kostenlos mitmachen. Die Chance ließ ich mir nicht nehmen. Dann wollten die Mädchen den Fortgeschrittenenkursus mit mir machen, den ich aber nicht bezahlen wollte. Es erforderte sehr viel Überredungskunst, bis Frau Kaszinski mit der Bemerkung einwilligte: „Aber wenn er auffällt, muss er gehen oder bezahlen.“ Ich fiel auf: Frau Kaszinski nahm mich zur Seite und fragte, ob ich Lust hätte, ihr in den Ehepaarkursen zu assistieren – sozusagen als Hilfstanzlehrer. Sie würde dann immer kurz vor Kursbeginn die Schritte mit mir durchgehen. Woh! Erst keine Lust, dann fliegen einem die hübschen Mädchen zu und nun schon Assistent der Tanzschulinhaberin. 1971 erhielt ich dann das Welt-Tanzabzeichen des ADTV und 1972 belegte ich den 2. Platz beim Anfängerturnier der Tanzschule. Der fand auf dem Abtanzball auf großer Bühne statt. Ich diente als Tanzpartner für ein mir bis dahin unbekanntes, sehr nettes Mädchen, dass gerne teilnehmen wollte, aber keinen Herren hatte. 1973 folgten die Deutschen Tanzabzeichen des ADTV in Bronze und Silber, 1974 Gold und Goldstar. In allen Fällen diente ich als Tanzpartner für prüfungswillige Damen und musste deshalb selbst die Prüfung ablegen.
Turniertanzen
In der Tanzschule lernte ich eine turnierwillige Dame kennen, wir traten dem Club Cerónne im ETV Hamburg bei, absolvierten dort 1986 das Deutsche Tanzsportabzeichen in Silber (DTSV) und gewannen im gleichen Jahr den kleinen Charlie-Pokal Vereins. Parallel übten wir weiterhin in der Tanzschule im Rahmen des Tanztees, der jeden Sonntag stattfand. Dort lernte ich meine nächste Tanzpartnerin kennen. Mit der Tanzschule verbunden war der Verein Harvestehuder Casino, für den ich ab Oktober 1986 die ersten Turniere in der Klasse E-Standard bestritt (Trainer: Norbert Kohl). Die Räume in der Tanzschule waren schließlich für Turniertanzen langfristig zu klein und wir wechselten 1987 zum befreundeten TC Rotherbaum Hamburg, wo wir bei Klaus und Gitta Gundlach trainierten und schon nach zwei Wochen das Turnier Sen.D/I-Standard in Berlin gewonnen haben. 1988 wurden wir Sieger im Mannschaftswettkampf gegen den TSC Rhein Lahn Royal Lahnstein. In demselben Jahr konnten wir das Turnier Sen.D/I-Standard in Oldenburg gewinnen und sind in die Klasse Sen.C/I aufgestiegen. Mit meiner neuen Tanzpartnerin aus Kiel begann ein effektives Training mit gegenseitiger Unterstützung. Wir trainierten fortan im Wechsel bei Klaus Gundlach und Ursula Bruske im TC Roland Bad Bramstedt. Für zusätzliches freies Training trat ich dem Grün-Weiß-Club Kiel bei. Durch den örtlichen Abstand von knapp 70 km und durch meine freiberufliche Tätigkeit war leider die Kontinuität nicht gegeben, um mehr als zwei Siege und zwei Vize-Landesmeister zu erreichen. Ansonsten waren wir die ewigen Zweiten und manchmal auch Dritten. 1990 Sieger Sen.C/I-Standard in Kronshagen 1991 Vize-Landesmeister Schleswig-Holstein, Sen.C/I-Standard 1992 Sieger Sen.B/I-Standard in Oldenburg 1993 Vize-Landesmeister Schleswig-Holstein, Sen.B/I-Standard Zwischendurch erhielt ich 1991 noch das Deutsche Tanzturnierabzeichen des DTV in Bronze. Herr Gundlach ermöglichte uns mehrmals Sondertraining bei Weltmeistern, wie zum Beispiel dem Bundestrainer Wolfgang Opitz oder Weltmeistern aus England. Aus der Erfahrung dieser Zeit ging auch ein Fachartikel über das ›Mentale Tanzen‹ hervor, der in der Fachzeitschrift TANZEN publiziert wurde. 1991 gab es einen Wechsel zum näher gelegenen Verein 1. SC Norderstedt (Trainer: Michael Joka), was mit einer neuen Tanzpartnerin verbunden war. Wegen fehlender Paarharmonie beim Tanzen endete dieses kurze Intermezzo bereits nach dem ersten Turnier. Da auch meine frühere Tanzpartnerin aus Kiel gerade ohne Tanzpartner war, schwebten wir vorübergehend wieder gemeinsam über das Tanzparkett. Ein Jahr später konnte ich mit einer neuen Tanzpartnerin im ersten und wegen eines Sportunfalls leider auch einzigen Turnier einen guten 4. Platz erreichen. Dies war im September 1993 auch mein absolut letztes Turnier.
Die Post-Turnierzeit
Durch meine freiberuflichen Tätigkeiten war ich während der Woche ständig irgendwo in Deutschland. Am Wochenende hatte ich dann zuhause derart viel zu tun, dass nicht einmal dann Training möglich war. Dennoch versuchte ich In der auftragslosen Zeit wieder in den Turniersport zurückzufinden. So war ich einige Wochen Gast im Alster-Möve-Club und trainierte bei Kerstin Jörgens, die darauf bestand, dass wir in der S-Klasse trainieren. Auch im TC Hanseatic Lübeck durfte ich einige Wochen bei Asis Khadjeh-Nouri trainieren. Hier war allerdings die Fahrzeit nach Lübeck im Feierabendverkehr das KO-Kriterium. Eine angenehme Mitgliedschaft verbrachte ich noch im TTC Atlantic Hamburg, wo ich mit verschiedenen Damen unter der Leitung von Thomas (und später Christine) Heitmann trainieren durfte. Schließlich lernte ich meine jetzige Frau kennen und ich entschloss mich zum Motto: Wenn Tanzen, dann entweder mit ihr oder gar nicht. So versuchten wir es unter mehreren Trainern im TSC Nord Rellingen, in der TSA der Hamburger Turnerschaft von 1816, dem Imperial Club Hamburg und schließlich vor Ort in der Tanzsparte des SV Henstedt-Ulzburg. Da in einem Tanzkreis leider auch Latein- und Modetänze getanzt werden, zu denen wir beide überhaupt meine Lust hatten, habe ich mich 2015 entschlossen, die Tanzschuhe an den Nagel zu hängen. Das war mein letzter Walzer (The Last Waltz).
ADTV-Nadeln
2. Preis