Tipps für die Praxis
Impressum: Verantwortlich im Sinne des §5 TMG ist Dr. Erik Wischnewski.
Musik: Thomas Heitmann, yesmusic.
Scheinerblende
Zur besseren Fokussierung (Scharfeinstellung) ist die Verwendung
einer Scheinerblende (Hartmannblende) sehr nützlich. Man nehme
4 mm Sperrholz und säge eine runde Scheiben aus, die ca. 20 mm
mehr Durchmesser als die Taukappe besitzt. Nun sägt man 2 oder 3
Löcher mit etwa 30-35% des Objektivdurchmesser hinein und zwar
so, dass sie möglichst weit auseinander liegen, aber noch innerhalb
der zentrale Objektivfläche (man beachte, dass der Tubus größer
ist). Für meinen 15 cm Refraktor habe ich mich für 3 Löcher zu je 5
cm entschieden, wobei es überhaupt nicht auf den mm-genauen
Durchmesser und nicht einmal auf die genaue Lage oder kreisrunde
Form ankommt. Im exakt fokussiertem Fall erhält man trotz der drei
Öffnungen ein einziges Beugungsscheibchen, im defokussierten Fall
aber drei Beugungsscheibchen, die um so weiter auseinander lie-
gen, je stärker die Abweichung vom exakten Fokus ist. Da die effek-
tive Objektivfläche in meinem Fall nur noch 33 % beträgt, muss ich
1.2 mag Helligkeitsverlust in Kauf nehmen – aber nur bei der Fokus-
sierung, denn bei der Photographie selbst wird die Scheinerblende
ja zuvor wieder entfernt. Im Deep-Sky-Bereich hat man häufig Ob-
jekte, die ohnehin schon an der visuellen Helligkeitsgrenze liegen
(oder darunter) – da nützt einem die Scheinerblende natürlich
nichts. Ansonsten ist sie sehr hilfreich. Da die 2–3 Öffnungen so weit
wie möglich außen am Rand der Objektivfläche liegen, hat man
nach wie das volle Auflösungsvermögen (theoretisch).
Taukappenheizung mit Wollmütze
Zur Bekämpfung der Betauung der Fernrohroptiken gibt es Heiz-
ungen und viele weitere Ideen. Eine Idee der besonderen Art ist der
Überzieher aus Wolle, nicht nur für das Objektiv, sondern auch für
den Sucher und die Okulare. Das Foto zeigt die Wollmütze für mei-
nen Refraktor TS 152/1200. Deutlich erkennbar ist das Loch für den
Stecker der Taukappenheizung.
Astronomical Bulletin Wischnewski Nr. 10
Bahtinovmaske
Noch besser als eine Scheiner- oder Hartmannblende lässt sich mit
der Bahtinovmaske fokussieren. Der Handel hält zahlreiche Varianten
und Größen bereit. Aber auch hier lässt sich aus Karton und einem
stabilen Papprahmen eine preiswerte Lösung selbst bauen.
Astronomische Beobachtungen
Bekannt ist, dass die Sonne nur in Projektion oder mit einem Objek-
tivfilter, niemals aber ausschließlich mit einem Okularfilter beob-
achtet werden soll. Deshalb kaufen viele die Sonnenschutzfolie von
Baader, wissen aber nun nicht, wie sie diese am Besten zu einem
kompletten Sonnenfilter weiterverarbeiten sollen. Eine Idee ist, sich
für wenige Euros einen zweiten Objektivdeckel zu beschaffen und in
diesem eine zentrale Öffnung zur Aufnahme der Folie zu schneiden.
Leider aber sind diese nur schwer erhältlich und so habe ich nach
monatelangem Warten nun zum Eigenbau gegriffen. Man nehme 4
mm Sperrholz und säge 2 runde Scheiben aus, die ca. 20 mm mehr
Durchmesser als die Taukappe besitzen. Nun habe ich jeweils zen-
tral ein Loch von 15 cm entsprechend der Öffnung meines Refrak-
tors hineingesägt. Nun habe ich die Taukappe auf eine der Scheiben
gestellt und vier keine Rechteckleisten (10 mm * 10 mm * 60 mm)
außen auf die Holzscheibe geklebt, angelehnt an die Taukappe.
Danach schneide man aus dem Folienblatt eine etwa kreisförmige
Fläche von 18 cm Durchmesser aus und lege diese zentral auf die
andere Holzscheibe. Nun wird Holzkleber (Ponal) vorsichtig um die
Folie auf dem Rand der Holzscheibe verteilt (punktuell und dünn
genügt). Die erste Holzscheibe wird nun mit den ›Füßen‹ nach oben
darauf gelegt und mit 2-4 kleinen Schraubzwingen fixiert und
gepresst.
Barlowlinse
Vielfach wird eine Barlowlinse mit der Bezeichnung 2fach-Barlow-
linse angegeben. Dies ist jedoch nicht wörtlich zu nehmen. Der
tatsächliche Verstärkungsfaktor ist von der Bauweise des Okulars
u.a. Faktoren abhängig. So konnte ich bei meinen Okularen bzw.
Kameragehäuse folgende Faktoren am Refraktor TS 152/1200
messen:
Baader Genuine Ortho
f = 5 mm
2.28 fach
Vixen LV
f = 7 mm
3.18 fach
TS SuperPlössl
f = 9 mm
2.02 fach
TS Plössl
f = 15 mm
2.01 fach
Celestron OMNI
f = 25 mm
2.06 fach
Celestron OMNI
f = 40 mm
2.32 fach
Canon EOS 300D Gehäuse
2.68 fach
Neben dem deutlich höheren Faktor bei den 5 mm und 40 mm
Okularen sind vor allem die hohen Faktoren beim 7 mm Okular und
bei Fokalaufnahmen mit dem Gehäuse der Canon EOS 300D
auffällig.
Filter
Ich besitze mehr oder weniger ein Standardset von Filtern der Fa.
Baader. Diese lassen sich kombinieren, wodurch neue interessante
Filterungen entstehen. UBV-Photometrie lässt sich mit folgenden
Filter gut realisieren:
U = Venusfilter (UG 11)
B = BG 25
V = VG 6 + GG 495
Die Kombination RG 610 und UV/IR-Sperrfilter ergibt einen sehr
breitbandigen Hα-Passfilter (HWB = 100 nm), der für einige Gasnebel
interessant sein dürfte.
Gesichtsfeld
Die Formel [scheinbares Gesichtsfeld = wahres Gesichtsfeld * Ver-
größerung] ist nur eine Näherung. Genau genommen müsste der
Durchmesser der Feldblende, der Tangens und die genaue Linsen-
optik berücksichtigt werden. So gibt es Weitwinkelokulare mit star-
ker Verzeichnung, die außen also eine größere Brennweite haben
als in der Mitte, wodurch ein größeres Blickfeld ›vortäuscht‹ wird.
Die nachfolgende Tabelle zeigt wieder meine Messwerte am TS
152/1200, wobei die erste Angabe das wahre Gesichtsfeld ist und
die zweite Angabe der Effektivwert, wenn man die o.g. einfache
Formel benutzt.
Baader Genuine Ortho
f = 5 mm
43°
46.4°
Vixen LV
f = 7 mm
45°
42.9°
TS SuperPlössl
f = 9 mm
52°
50.7°
TS Plössl
f = 15 mm
50°
41.1°
Celestron OMNI
f = 25 mm
52°
46.5°
Celestron OMNI
f = 40 mm
43°
39.5°
Okulartest
Als ich 2004 meinen 6”-Refraktor gekauft hatte testete ich einige
Okulare, die in dieselbe Preisklasse (günstig, aber nicht billig) pass-
ten. Getestet wurden: Kasai Ortho 7 mm, Baader Genuine 5 mm +
7 mm, Baader Endiascopie 7.5 mm, Vixen LV 7 mm, TeleskopService
9 mm + 15 mm, Celestron Omni 25 mm + 40 mm.
Astronomical Bulletin Wischnewski Nr. 9
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Einstellungen von HDSDR v2.80 zur Radar-Überwachung und Dokumentation von Meteoren
F8 | Für den SDR-Empfänger sind Tuner AGC auszuschalten und der R820T Tuner Gain auf maximalen Wert (49.6 dB) einzustellen.
USB | Wir benutzen das obere Frequenzband (Upper Side Band).
Tune | Die Frequenz stellen wir bei GRAVES auf 143049020 Hz und bei BRAMS auf 49968700 Hz ein.
LO[A] | Die lokale Hilfsfrequenz (local oscillator) stellen wir jeweils 2000 Hz niedriger ein.
Die Software HDSDR zeigt standardmäßig die Bereiche RF und AF, bei beiden jeweils einen Wasserfall und ein Spektrum. Für die Überwachung
und Dokumentation von Meteoren eignet sich vor allem der AF-Wasserfall, den ich alle 60 Sekunden als Screenshot abspeichere. Um dies
optimal durchzuführen, gehe ich wie folgt vor:
Strg+S | Standardmäßig sieht der Bildschirmaufbau wie folgt aus: oben RF und unten AF, innerhalb derer der Wasserfall oben und das
Spektrum darunter angezeigt wird. Da nur der untere Bereich ausgeblendet werden kann, tauschen wir RF und AF. Nun steht AF oben.
Rechte Maus | Um den das AF-Spektrums auszublenden, gehen wir mit der Maus auf die Frequenzskala des Wasserfalls und ziehen diese mit
gedrückter rechter Maustaste ganz nach unten.
W | Diese Einstellung beeinflusst die Geschwindigkeit der vertikalen Zeitachse. Ich stelle hier einen Wert zwischen 5 und 10 (kHz) ein.
F7+E | In den Optionen für ›Recording Settings‹ geben wir (nur) den Speicherort für die Screenshots einmal an.
Strg+Umschalt+X | Hier stellen wir die Zeit für die periodische Speicherung eines Screenshots ein. Ich gebe für einen Minutentakt 60 (Sek.)
ein, womit der Prozess auch gleichzeitig gestartet wird.
RBW | Die Auflösung der Bandbreite (resolution band width) setze ich auf 0.7–1.5 Hz.
AF Zoom | Den Zoom stellen wir so ein, dass ein Frequenzbereich von 400 Hz bei GRAVES und 250 Hz bei BRAMS angezeigt wird. Abhängig
vom Frequenzversatz des SDR-Empfängers muss die Skala mit gedrückter linker Maustaste verschoben werden; bei mir muss für GRAVES
1000 Hz und für BRAMS 1340 Hz in der Mitte stehen.
AF Speed | Die Geschwindigkeit stelle ich so ein, dass jetzt etwa 60 Sekunden angezeigt werden.
AF Helligkeit | Den Schieber für Helligkeit setze ich auf ca. 30 %, so dass gerade eben einige rote Punkte erscheinen. Damit habe ich die
höchstmögliche Empfindlichkeit eingestellt, ohne vom Rauschen allzusehr ›erdrückt‹ zu werden.
AF Kontrast | Den Schieber für Kontrast setze ich auf ca. 60 %.
Umschalt+C | Als nächstes blenden wir den nunmehr unteren RF-Teil aus.
F11 | Nun wird der gesamte Bildschirm für den AF-Wasserfall verwendet. Dadurch werden nochmals 2–3 Sekunden mehr angezeigt, so dass
sich die Screenshots ein wenig überlappen.
GP-Prismenschiene aus dem 3D-Drucker
Für schwere Fernrohre bedarf es Prismenschienen
aus Metall, für leichtere Teile, wie ich sie für meine
Antennen in der Radioastronomie benutze, genügt
eine selbstgedruckte Schiene. Ich verwende PLA+
von Filamentworld und drucke die Füllung mit 25 %
– das genügt bereits für eine gute Stabilität.
Hier stelle ich meine STL-Dateien zur Verfügung.
Wer das Design ändern möchte, findet zusätzlich
die Dateien für FreeCAD.
SkyPicture
Ein selbstgeschriebenes Programm dient der Verwaltung meiner
astronomischen Photos.